Costa Rica

(Februar 2024)

Costa Rica - Das kleine Land zwischen Pazifik und Karibik bietet eine atemberaubende Natur, eine überaus üppige Tier- und Pflanzenwelt sowie freundliche Menschen.

 

Unsere knapp zweiwöchige Kleingruppenrundreise begann in San Jose. Die Hauptstadt Costa Ricas liegt im Valle Central, dem Zentraltal, zwischen zwei Bergketten und dadurch geschützt vor den Wettereinflüssen beider Meere. Das Klima ist ganzjährig angenehm, weshalb ein Großteil der Einwohner hier lebt. Mit entsprechend viel Verkehr, endlosen Staus und vielen Baustellen muss hier gerechnet werden. Das hatten wir uns anders vorgestellt und waren mit diesem Eindruck in unserer Gruppe wohl nicht allein. San Jose selbst bietet nicht sonderlich viel für Touristen. Der Bauernmarkt lohnt einen Besuch und das Nationalmuseum, das gleich neben dem ungewöhnlichen Parlamentsbau liegt, gibt einen kurzen Überblick über die Geschichte des Landes.

Übernachtet haben wir im Studio Hotel, das mit unzähligen Werken costa-ricanischer Künstler geschmückt ist.

 

Aber die meisten Costa-Rica-Reisenden kommen schließlich wegen der Natur- und Tierwelt des Landes hierher. Unser nächstes Ziel war der Vulkan Irazú. Die Fahrt dorthin erinnerte landschaftlich eher an die Schweiz oder Österreich und stellte einen enormen Kontrast zur kargen Vulkanlandschaft in über 3400 Metern Höhe dar. Die Aussicht von oben war gigantisch!

 

Anschließend ging es wieder bergab in Richtung Cartago, der ehemaligen Hauptstadt Costa Ricas. Nach einem kurzen Stopp an der Basilica de Nuestra Señora de los Ángeles statteten wir noch dem Lankester-Garten einen Besuch ab. In dieser schönen botanischen Anlage mit umfassender Orchideensammlung und einem kleinen Café kann man problemlos ein paar Stunden verweilen.

 

Als hätten wir heute noch nicht genügend Höhenmeter bewältigt, mussten wir mit unserem Kleinbus nochmals einen gut 3000 Meter hohen Pass überqueren, um unsere nächste Unterkunft zu erreichen. Ich fragte mich ernsthaft, ob ich diese steile, schmale und kurvenreiche Straße mit dem Mietwagen hätte befahren wollen und war der Ansicht: Besser nicht! Unser Hotel, die Trogon Lodge, lag in 2400 Metern Höhe in einem engen Tal direkt an einem kleinen Fluss. Nachts kann es dort recht kalt werden, aber fleißige Helfer schmuggeln Wärmflaschen in die Betten, während die Gäste beim Abendessen sitzen.

 

Das wunderschöne und fruchtbare Sevegre-Tal war ein idealer Ort, um den scheuen Quetzal aufzuspüren. Zugegeben waren wir keineswegs allein auf der Pirsch, freuten uns aber umso mehr, als wir diesen wunderschönen und seltenen Vogel am nächsten Morgen erspähten.

 

Nach zwei Übernachtungen in den Bergen machten wir uns wieder auf den Weg nach unten. Heute würden wir das erste Mal auf dieser Reise das Meer sehen. Für mich war es eine Premiere: Am Pazifik war ich noch nie. In Dominical hatten wir die Gelegenheit zu einem Picknick am Strand und wer mochte, konnte auch im Meer baden.

 

Am Abend erreichten wir die Esquinas Rainforest Lodge im Piedras-Blancas-Nationalpark, in der wir die kommenden zwei Nächte verbrachten. Das Klima hier unten in Küstennähe war tropisch-heiß. Die Luftfeuchtigkeit war extrem und man schwitzte nur einmal. Wenigstens erlebten wir auch gleich einen richtigen tropischen Regenguss. Die Lodge lag inmitten der Natur. Überall und zu jeder Zeit waren die unterschiedlichsten Tiere zu hören, auch nachts, da es anstelle von Fenstern nur Moskitonetze gab.

 

Im angrenzenden "Regenwald der Österreicher" erfährt man, was getan wird, um diesen Wald langfristig zu schützen und vor der Rodung zu bewahren. Die jahrelange Arbeit, Aufklärung der Bevölkerung und Zusammenarbeit mit den Bauern zahlen sich aber aus. Nach und nach wurden neue Gebiete erworben und teils aufgeforstet mit dem Ziel, später ein großes, zusammenhängendes Gebiet zu erhalten und dessen Biodiversität zu fördern.

 

Auf dem Weg zu unserer nächsten Station hielten wir an einem kleinen Ort, um von dort aus eine Bootstour auf dem Golfo Dulce zu unternehmen. Die erhofften Delfine begleiteten unser Boot zahlreich und für eine lange Zeit. Die Küste hier war mit dichtem Grün überzogen und fast unbebaut.

 

Am Nachmittag erreichten wir das Parador Resort & Spa, in dem wir die nächsten beiden Nächte wohnten. Von der Terrasse des Restaurants aus ließen sich bunte Aras und Tucane beobachten und unterhalb im Wald waren wilde Affen zu hören. Das Essen, Frühstück und Abendessen, war exzellent und das Ambiente hochwertig und dennoch entspannt.

 

Am nächsten Tag unternahmen wir einen Ausflug in den nahegelegenen Manuel-Antonio-Nationalpark. Im dichten Regenwald tummelten sich Leguane, Nasenbären, Faultiere, Affen und natürlich zahlreiche Vogelarten. An den traumhaften Stränden des Nationalparks ließ es sich zudem herrlich entspannen und man konnte in das badewannenwarme Wasser des Pazifiks springen - von Abkühlung möchte ich hier aber eher nicht sprechen... Aber Vorsicht! Die Äffchen am Strand sind äußerst dreist und warten nur darauf, dass die Badegäste ins Wasser gehen, um in aller Ruhe deren Taschen und Rucksäcke durchwühlen zu können.

 

Nach einigen Tagen an der schwül-warmen Pazifikküste des Südens fuhren wir wieder nach Norden. Erstes Etappenziel war der Rio Tárcoles, der um diese Jahreszeit recht wenig Wasser führte. Es herrschte Trockenzeit. Dennoch sahen wir auf unserer Bootsfahrt neben einigen Vogelarten auch zahlreiche große und kleine Krokodile. Auch die Fahrt auf einem Traktor-Anhänger dorthin vorbei an Bauernhöfen und an Feldern entlang war abwechslungsreich.

 

Unser Tagesziel war Santa Elena in der Region Monteverde. Wir wohnten relativ zentral in der Arco Iris Lodge. Am Abend unternahmen wir eine Nachtwanderung durch das Naturreservat von Monteverde. Ausgestattet mit Taschenlampen gingen wir zusammen mit unserem Guide auf Pirsch, um nachtaktive Tiere zu beobachten. Ein bisschen unheimlich war es ja schon, aber eben auch sehr interessant.

 

Am nächsten Morgen brachen wir beizeiten auf in den Nebelwald von Monteverde. Über ein ausgedehntes Wegenetz mit mehreren Hängebrücken entdeckten wir den Wald und seine tierischen Bewohner und gewannen besondere Einblicke in die Kronen der teils riesigen Bäume.

Der für den Anschluss an diese Wanderung gebuchte Besuch bei den Faultieren kann man sich getrost schenken. Die Eintrittspreise waren mit 44 US-Dollar weit überzogen und der Erkenntnisgewinn überschaubar. Im Verlauf der Reise haben wir zudem noch sehr viele Faultiere in freier Wildbahn gesehen, sodass der Besuch absolut unnötig war. Bleibt nur die Hoffnung, dass die Eintrittsgelder dem Tierschutz dienen.

Empfehlenswert und vergleichsweise günstig ist allerdings die Canopy-Tour. Einige aus unserer Gruppe haben sich hierfür entschieden und die rasanten Fahrten durch die Baumkronen sehr genossen.

Bleibt noch festzuhalten, dass dieser Besuch der touristischste auf der ganzen Reise war. Es war schon alles sehr wuselig und irgendwie eine Art Massenabfertigung. Zum Glück blieb es die Ausnahme.

Vor dem Abendessen entführte uns unser Reiseleiter in die geheimnisvolle Welt der Fledermäuse. Im "The Bat Jungle" erfuhren wir während einer leidenschaftlich und humorvoll präsentierten Führung, wie wichtig diese Tiere für das Ökosystem sind. Anschließend konnte man die Fledermäuse in einer abgedunkelten, verglasten Voliere beobachten. Das war definitiv ein Programmpunkt, den ich zunächst unterschätzt hatte!

 

Am Folgetag fuhren wir weiter in Richtung des Vulkans Arenal. Unterwegs hielten wir an einer Kaffeefarm und erfuhren viel Wissenswertes über Kaffee. Nach einer Kaffeeverkostung und einem kleinen Happen ging es weiter, natürlich nicht ohne eine Packung lokaler Kaffeebohnen für zuhause.

 

Unser Reiseleiter Manuel wollte die Wanderung am Vulkan Arenal, die eigentlich erst für den nächsten Tag geplant war, auf heute vorziehen. Morgen früh sei es wohl zu voll und das Wetter sei heute ebenfalls besser. Und tatsächlich: Wir trafen während unseres Spaziergangs nur auf sehr wenige andere Reisende und unsere Gruppe war am Aussichtspunkt fast alleine. Wir genossen einen wunderschönen Ausblick auf den Berg und die umliegende Landschaft. Und Manuel sollte Recht behalten: Gegen Ende unserer kleinen Wanderung verzogen sich die letzten Wolken am Gipfel des Vulkans und wir hatten freie Sicht auf den fast perfekt kegelförmigen Berg.

Am Hotel Arenal Manoa angekommen, sprangen wir noch in den Pool, der mit Thermalwasser gespeist wurde. Hier gönnten wir uns während der Happy-Hour einen Cocktail, zu dem uns unser Reiseleiter eingeladen hatte. Das alles natürlich mit Blick auf den Vulkan! Inmitten der wunderschönen Gartenanlage lässt es sich herrlich relaxen.

 

Der nächste Tag begann sehr entspannt. Die Vulkanwanderung hatten wir ja bereits am Vortag absolviert, sodass heute kein Zeitdruck bestand.

Am Vormittag besuchten wir das Volk der Maleku. Wir erfuhren etwas über ihre Kultur und Geschichte und erhielten ein leckeres Mittagessen. Die Maleku leben heute unter anderem davon, Kunstgegenstände herzustellen und zu verkaufen. Wenn man sich ein schönes Reiseandenken sichern wollte, dann war hier die passende Gelegenheit dazu.

 

Am nächsten Tag traten wir die Rückreise nach San Jose an. Für ein paar aus unserer Gruppe hieß es am Flughafen Abschied nehmen. Wir hingegen hatten uns für ein paar zusätzliche Tage an der Karibikküste entschieden und verbrachten daher noch eine weitere Nacht im Studio Hotel in San Jose.

 

Die Fahrt zur südlichen Karibikküste war lang und anstrengend. Es war weniger die Distanz, als vielmehr das sehr langsame Vorankommen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der teils schlechten Straßenverhältnisse. Die zahlreichen Höhenunterschiede, die zu bewältigen waren, trugen noch ihren Teil dazu bei.

 

In Puerto Viejo ging es sehr entspannt zu. Zugegeben, wirkte der Urlaubsort an der Karibikküste so, als hätte er die beste Zeit bereits hinter sich. Wir wohnten zum Glück etwas außerhalb. Unser rustikaler Einzelbungalow lag inmitten der tropischen Gartenanlage der Azania Bungalows. Wir verbrachten viel Zeit am Strand, trotz des eher wechselhaften Wetters. Sehr empfehlenswert ist der Besuch des Jaguar Rescue Centers. Entgegen der Vermutung gibt es aber hier keine Jaguare zu sehen! Die Namensgebung beruht auf einem Irrtum, aber das lassen Sie sich am besten bei einer Führung dort erklären...

 

Mit ausreichend "Mañana-Feeling" und schönen Erinnerungen im Gepäck ging es am Abreisetag zum Flughafen nach San Jose. Leider nicht ohne Panne auf der Autobahn. Der Bus hatte wohl doch ein paar Jahre zu viel auf dem Buckel! Unser Fahrer organisierte aber innerhalb kurzer Zeit einen Ersatzbus, sodass wir unsere Fahrt bald fortsetzen konnten. Wir kamen trotz der Unterbrechung viel zu früh am Flughafen an.

 

Alles in allem war es ein gelungener Urlaub, reich an Abwechslung und mit vielen tollen Erlebnissen. Pura Vida!

 

 

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